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Vorschläge für das Erstellen von Leistungsverzeichnissen

Ansprüche der Molche  6.01 


Ansprüche der Molche an ihren Lebensraum
(Kurzfassung)

Ausdruck (PDF)  


  • Besonntes Stillgewässer, das dauernd oder vorübergehend Wasser aufweist
  • Ideale Gewässertiefe 0.1 bis 1 Meter
  • Dichte Wasserpflanzenbestände
  • Flachufer auf ca. 50% der Uferlänge
  • Tagesverstecke und Winterunterschlupf: Feuchte Verstecke am Gewässerrand und in der Umgebung
  • Insekten- und kleintierreiche Feucht­wie­sen und Borde
  • Durchgängigkeit: Hecken als Vernetzungsstrukturen, keine Wanderhindernisse, keine Fallen (Schächte)


UMSETZUNG

Besonnte Stillgewässer:

Wärmere Temperaturen des Wassers bewirken eine schnellere Entwick­lung der Eier und Larven. Allerdings haben die einzelnen Molcharten leicht unterschiedliche Bevorzugungen. Gehölze können an der Nordseite ans Ufer gepflanzt werden.

Ideale Tiefe des Stillgewässers:

Jede Molchart hat unterschiedliche Vorlieben. Normalerweise ist eine Tiefe von 10 cm bis 1 m ideal. Je seichter Gewässer sind, umso wärmer werden sie. (Bei ca. 20 m2 Oberfläche max. 50 cm tief). Schwankender Wasserstand ist meistens kein Prob­lem. Wintertrockene Gewässer haben den Vorteil, dass sie sicher keine Fische aufweisen.

Dichte Wasserpflanzenbestände:

Als Schutz und für das Anhaften der Eier.

Flachufer:

Das Gewässer muss mindestens zur Hälfte flache Ufer aufweisen.

Viele feuchte Verstecke:

Molche brauchen direkt am Gewässerrand Versteckmöglichkeiten: Schlupf­löcher in Feuchtvegetation, unter Moos, Steinen, Wurzelwerk, Brettern etc.

Feuchte Verstecke im Herbst- und Winterlebensraum:

Lesestein- und Asthaufen, Wurzelstöcke, Bretter etc. in oder an Hecken: Ausgangspunkte für Beutezüge und Winterunterschlupf.

Kleintierreiche Wiesen:

Molche fressen praktisch alles, was sie überwältigen können. Voraus­setzung für eine langfristig gewährleistete Ernährung ist die extensive Pflege dieser Flächen. Auf den Einsatz von Giften ist vollständig zu verzichten.

Teil eines grösseren Raumes:

Ideal für Weiher ist dessen Nachbarschaft zu einem Bach, zu einem Wald, zu einer dichten Hecke, zu anderen Gärten mit Weihern.

Durchgängigkeit:

In der Umgebung des Gewässers sollten keine Wanderhindernisse, wie Rand­steine, Stellriemen, und keine Fallen wie Licht- und Wasserschächte vorhanden sein.


Gartenumgestaltungen

Umgestaltete Flächen sollen weiterhin die Grundbedürfnisse von Molchen abdecken. (siehe oben)

Ausweichstandorte: In Falle einer grossflächigen Umgestaltung muss dafür gesorgt werden, dass mindestens ein Jahr vor dem Baueingriff provisorische / temporäre Molchlebensräume geschaffen werden, in denen sich Molche ansiedeln. Dann ist nach Abschluss der Bauarbeiten eine Wiederbesiedlung am umgestalteten Ort viel wahrschein­licher.

Günstiger Zeitraum für Arbeiten am Land: März bis September

Günstiger Zeitraum für Arbeiten im Gewässer: Oktober bis Februar

Fachbegleitung: Konsultieren Sie bereits bei der Planung, vor Umgestaltungsbeginn, während der Arbeiten und kurz vor den Endarbeiten vor Ort einen Fachmann bzw. eine Fachfrau. Die Kosten sind nicht hoch und gut investiert.


Juni 2004




last update:   
09.06.2004

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