CRB / NPK    Merkblatt 13 | Themenliste

Weitere Informationen zum Thema


   

Vorschläge für das Erstellen von Leistungsverzeichnissen

Ansprüche der Zauneidechse   4.01 


Ansprüche der Zauneidechse an ihren Lebensraum
(Kurzfassung)

Ausdruck (PDF)


  • Besonnung möglichst ganztägig
  • Kleinräumiges Strukturmosaik innerhalb weniger Meter
  • Sonnenbadeplätze
  • Viele Verstecke
  • Besonnte erdig-sandige Bodenpartien für die Eiablage
  • Unterschlüpfe in der Erde zur Überwinterung
  • Insekten- und kleintierreiche Wiesen und Borde
  • Vernetzung in grösseren Raum, der für weitere Zauneidechsen geeignet ist


UMSETZUNG

Besonnung:

Ganztägig: Eidechsen lassen sich durch die Sonne aufheizen. Es ist deshalb notwendig, dass die Zauneidechsen besonnte Plätze - sogenannte Sonnenplätze - zur Verfügung haben.

Strukturmosaik:

Es muss sich innerhalb weniger Meter entfalten: So wird ihnen die erfolgreiche Flucht von den Sonnenplätzen, aber auch die Regulierung der Körpertemperatur (Besonnung und Beschattung) sowie die Ernährung ermöglicht. Der Zauneidechsen-Lebensraum ist reich an Übergangszonen und Rändern.

Sonnenbadeplätze:

Auch bei voller Vegetationsentwicklung müssen offene Flächen (z.B. Wegränder) vorhanden sein oder Baumstrünke oder Holzstapel / Steinhaufen aus der Vegetation ragen. Dunkle Flächen werden etwas wärmer (z.B. Holz) und etwas bevorzugt aufgesucht.

Versteckmöglichkeiten: 

Spalten und Löcher zwischen Steinen, zwischen Wurzelwerk etc. Je mehr Versteckmöglichkeiten vorhanden sind, umso eher überleben sie auch Katzenjagden.
Die Verstecke müssen unmittelbar beim Sonnenbadeplatz vorhanden sein.

Sandig-erdige Stellen:

Müssen sonnenexponiert sein, damit sie als Eiablageplatz dienen können.

Überwinterung:

Lesesteinhaufen, Wurzelstöcke, Wurzel von Sträuchern, Asthaufen, Mauslöcher, in denen sich kein Wasser ansammeln kann.

Nahrung:

Insekten und Kleintiere: Anlage von Magerwiesen, Hochstaudenfluren, Ruderalvegetation in Wiesen, Borden und Böschungen.

Vernetzung:

Anstoss an einen Bach oder an ein Bahntrasse oder nahe beim Waldrand, Teil von Industrieflächen bzw. Dienstleistungsumgebungsflächen.


GELÄNDEUMGESTALTUNGEN mit Zauneidechsenpopulationen

Temporäre Ausweichstandorte: Mindestens ein Jahr vor dem Baueingriff sind in der nahen Umgebung temporäre Eidechsenlebensräume zu schaffen. Dann ist nach Abschluss der Bauarbeiten eine Wiederbesiedlung am wieder hergerichteten Ort viel wahrscheinlicher.

Günstiger Zeitraum: März bis Mai, eventuell auch August und September


       

Dringende bauliche Massnahmen können notfalls schon früher begonnen werden: Wenn die Jungen geschlüpft sind (ab Mitte Juli). Die Elterntiere sind dann nur noch schwer durch Lärm etc. von der Brutpflege abzuhalten. Doch muss der freie Anflug- und Abflug gewährleistet sein.

Fachbegleitung: Konsultieren sie ein Jahr vor Geländeumgestaltung und während der Arbeiten einen Zoologen oder Zoologin (siehe Fachinformationen in B&T).


November 2002



last update:   
13.11.2002

© Bauen&Tiere, Infodienst Wildbiologie & Oekologie, Strickhofstrasse 39,
CH-8057 Zurich, Switzerland, email: wild@wild.unizh.ch, Tel. ++41 (0)1 635 61 31