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Vorschläge für das Erstellen von Leistungsverzeichnissen

Ansprüche der Igel  3.01 


Ansprüche der Igel an ihren Lebensraum
(Kurzfassung)

Ausdruck (PDF)  


  • Vielfältiger Garten mit Wiesen, Beeten, Sträucher, Hecken und Ecken, die wenig intensiv genutzt werden.
  • Tagesverstecke für den Tagesschlaf
  • Winterunterschlupf
  • Durchgängigkeit zu angrenzenden Gärten und Grünflächen
  • Insekten- und kleintierreiche Wiesen und Säume
  • unversiegelte Flächen


UMSETZUNG

Tagesverstecke:

Hecken und Büsche mit bis zum Boden reichenden Ästen bzw. mit Hochstaudensaum, Hohlräume unter alten Wurzeln, alte Kisten, Hohlräume unter Gartenhäuschen oder unter Cheminèes etc..

Winterunterschlupf:

trockene und schattig liegende Laubhaufen, Reisighaufen, Unterbauten für Holzstapel, Zwischenräume zwischen Holzstapel u.a.

Durchgängigkeit zu angrenzenden Gärten und Grünflächen:

Hecken und lückige Lattenzäune sollten als Garten- und Grundstücksabgrenzungen. Bei Maschendrahtgeflechten Distanz vom unteren Spanndraht zum Boden mindestens 10 cm Abstand. Lokale Durchlässe in Form von Bodenvertiefungen unter dem Zaun oder durch Aufbiegen des Drahtgeflechtes.
Auf durchgehende Sockelmauern von Zäunen verzichten, bzw. höchstens 10 cm hoch.
In freistehende Mauern ebenerdige Durchschlüpfe einbauen (d ca. 15 cm.)
Bei Höhenüberwindungen wo immer möglich anstatt Mauern Böschungen vorsehen.

Insekten- und kleintierreiche Umgebung:

Z.B. Magerwiesen, Hochstaudenfluren, Ruderalvegetation in Wiesen, Borden und Böschungen. Giftfreie Pflege dieser Flächen.
Anpflanzen von einheimischen Gehölzen. Für Igel zugänglicher Komposthaufen.

unversiegelte Flächen:

Je weniger versiegelte Flächen im Garten vorhanden sind, umso wohler fühlt sich der Igel.


GARTENUMGESTALTUNGEN

Igel können bei Gartenumgestaltungen ihren Lebensraum verlieren, wenn sie nach der Neugestaltung ihre Grundbedürfnisse nicht mehr decken können.

Erhalten der Vielgestaltigkeit: Keine kleinräumige und reichstrukturierte Gärten und Parks in grossflächige und einheitliche Grünflächen umgestalten.

Tagesverstecke und Winterunterschlupf: Keine Totalräumung von Ast-, Reisig- oder Laubhaufen vornehmen. Nach Umbau wieder Unterschlüpfe in alter Anzahl anbieten.

Durchgängigkeit zu angrenzenden Gärten erhalten: Keine Mauern anstelle von Hecken, Lattenzäune etc oder anstelle von Böschungen. Bzw. im entsprechenden Fall Durchlässe schaffen.

Insekten- und kleintierreiche Umgebung: Keine Reduktion von insekten- und kleintierreichen Wiesen, Borden. Kein Austausch von einheimischen Gehölzen durch exotische. Keine Umgestaltung in der Art, dass der Einsatz von Insektiziden oder anderen Hilfsstoffe notwendig werden.

Unversiegelte Flächen: Möglichst keine unversiegelten Flächen versiegeln.


Dezember 2002




last update:   
23.12.2002

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