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Vorschläge für das Erstellen von Leistungsverzeichnissen

Ansprüche der Mehlschwalbe  5.01 


Ansprüche der Mehlschwalbe an ihren Lebensraum
(Kurzfassung)

Ausdruck (PDF)  


  • Freier Anflug zum Nest an der Fassade.
  • Rauhe, saugfähige Oberfläche der Fassade, damit das Nest haftet.
  • Überdachtes Nest
  • Windgeschützte Stelle
  • Nest mindestens 2.5 m über Boden
  • Feuchte Stellen in der Umgebung des Nistplatzes
  • Freier Zugang zum Nest, falls Nest im Innern eines Gebäuden.
  • Mehrere Nester beieinander


UMSETZUNG

Anflug:

Hindernisfrei: Das heisst, unmittelbar vor dem Nest keinen Baum, keine Baumkrone, kein Gerüst, keine Drähte (Der Mindestabstand zu einem Hindernis in Anflugrichtung muss 10 m betragen).

Nistplatz:

Das Nest braucht einen Platz von ca. 12 x 18 cm (H x B). Der Untergrund der Fassade muss hart, rau und saugfähig sein (Stein, Holz), damit das Nest haftet. Das Nest muss vom Dachvorsprung des Gebäudes mindestens 25 cm überdeckt sein, damit es gegen Regen und Wind geschützt ist. Das Nest soll mindestens 2.5 m über dem Boden sein. Die Exposition der Nester spielt keine Rolle, sofern die Nester vor direkten Witterungseinflüssen geschützt sind.

Feuchte Stellen:

Damit die Mehlschwalben ein Nest bauen können, müssen in der näheren Umgebung des Nistplatzes (max. 200 m) feuchte Stellen mit Lehm, Erde oder Schlamm vorhanden sein.

Nest in Gebäude:

Befindet sich das Nest ausnahmsweise innerhalb eines Gebäudes (Stall, Tenne), müssen die benutzten Zugänge (Tore, Fenster) offen stehen, damit die Mehlschwalben jederzeit ein- und ausfliegen können.

Mehrere Nester:

Mehlschwalben fühlen sich in der Gruppe wohl. Einzelbesiedlungen sind selten.


RENOVATIONEN bzw. Umbauten von Häusern mit Mehlschwalbennestern

Fassade:

Erhalten bzw. verwenden von rauhen, saugfähigen Putzen.

Dachvorsprung:

Falls neu Lüftungsschlitze in die Untersicht des Vordaches etc. vorgesehen sind, Lüftungsschlitze erst in einem Abstand von 20 cm zur Hausmauer anbringen. Ansonsten lokal Lüftungsschlitze verschliessen.

Umgebung:

Unversiegelte erdige/lehmige Stellen und Pfützen in der Nahe von Nistplätzen müssen bei Umgebungsarbeiten erhalten bleiben oder wieder geschaffen werden, damit die Mehlschwalben genügend Nistmaterial finden können.

Günstiger Zeitraum für Renovationen: Mitte Oktober bis Ende März

       

Der Herbstzug bei den Mehlschwalben setzt Ende August ein. Dringliche bauliche Massnahmen können unter Umständen ab Anfang September ausgeführt werden. Es muss abgeklärt werden, ob die Mehlschwalben das betreffende Gebäude definitiv verlassen haben, da es späte Bruten gibt.

Fachbegleitung: Konsultieren Sie bereits bei der Planung, vor Renovationsbeginn und während der Arbeiten eine Fachperson (siehe Fachleute, Schweizerischer Vogelschutz Zürich, Schweizerische Vogelwarte Sempach).


März 2003




last update:   
02.02.2005

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